Furnierstuhl 50642

Menzel Stuhl

Der grazil anmutende Stuhl wurde aus 29 Lagen Furnierholz geformt. Bei 140 Grad wurde das geharzte Holz mit einer dampfbeheitzte Presse in Vorderbeine, Sitzfläche und Rückenlehne des Stuhls gepresst, die nun aus einem einzigen Stück geformt sind. Im selben Verfahren wurden auch die zwei Hinterbeine geformt, die durch Dübeln und Verleimen mit dem restlichen Stuhl fest verbunden wurden. Anschließend wurden die Konturen nachgefräst und die Oberfläche behandelt.
Durch das Verfahren der spanlosen Verformung von Lagenhölzern konnten aus einem Kubikmeter Holz 130 Stühle – im Unterschied zu 50 Stühlen nach tischlermäßiger Anfertigung – hergestellt werden. Hinzu kam ein geringerer Materialabfall und Energieaufwand sowie die Ersparnis von Schrauben und sonstigen Metallverbindungen. Dennoch musste die Produktion des Stuhlmodells schon bald eingestellt werden, da es zu teuer für die breite Käufermasse war, für die er eigentlich konzipiert war. Zudem ist er nicht stapelfähig.
Seine inoffiezielle Bezeichnung „Menzel-Stuhl“ erhielt der Stuhl wegen des Betriebsleiters Erich Menzel. Der Gestalter des Stuhls ist unbekannt.
Bereits in den 1930er Jahren experimentierte Bruno Paul an den Deutschen Werkstätten mit der spanlosen Verformung von Lagenhölzern.

 

Eckdaten

Material:
Holz
Herstellung:
Deutsche Werkstätten Hellerau
Produktionszeit:
ab 1949
Maße:
LxBxH 79,5 cm x 43,5 cm x 43,5 cm

Schlagworte

  • DDR-Design
  • DDR-Produkt
  • Furnier
  • Holz
  • Sitzmöbel
  • Stuhl
  • 50er
  • beige
  • braun