Im Juli 1970 sind wir zu unserer Hochzeitsreise vom Flughafen Berlin-Schönefeld nach Budapest gestartet. Zur damaligen Zeit konnte man nicht beliebig viel Mark der DDR mit nach Ungarn nehmen. Es war ein vorgeschriebener Umtauschsatz von 15,00 Mark pro Tag, den man vorher im Reisebüro umtauschen musste. Im Land durfte man dann noch einmal mit einer Zollerklärung, die man vom Reisebüro erhalten hat, einmalig Geld tauschen. Da aber auf dem Flughafen genügend Zollerklärungen zu haben waren, haben wir blanko mehrere mitgenommen und konnten so unser geringes Budget aufbessern. Einige Jahre später wurde sehr streng aufgepasst, dass man nicht mehrere Zollerklärungen hatte.
Reise
Reisen gehörte in der DDR zu den beliebtesten Freizeitvergnügungen – ob mit einem Ferienplatz an der Ostsee oder auf Campingtour durch die Tschechoslowakei (CSSR). Dabei waren Auslandsreisen keine Selbstverständlichkeit: Die Reisefreiheit war stark eingeschränkt, der Besuch westlicher Länder zumeist erst im Rentenalter erlaubt. Auch Reisen in das „sozialistische Ausland“ mussten meist beantragt werden. Umso reger wurde ab 1972 vom visafreien Reiseverkehr in die ČSSR sowie nach Polen Gebrauch gemacht. Bis 23. April 2023 zeigen wir vor Ort in Eisenhüttenstadt die Ausstellung „Grenzen der Freundschaft. Tourismus zwischen DDR, ČSSR und Polen“. Dort sind einige der Objekte im Original zu sehen sowie die ersten Eurer Kommentare.
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