Stahlrohrsessel „U“

Vier U-förmige und sechs gerade verchromte Stahlrohre, die mit Imbusschrauben montiert sind, bilden das kastenartige Gestell. Darauf werden zwei naturfarbene Leinenstücke als Sitz und Rückenlehne eingespannt. Die Rückenlehne wird zusätzlich mit einem Sperrholzbrett verstärkt, wie auch auf den Armlehnen Holzelemente aufgeschaubt werden können (hier nicht vorhanden). Auf Sitz- und Lehnfläche befinden sich Polster ebenfalls in naturfarbenem Leinen und mit hellbraunen Knöpfen verziert, wobei zwei Knöpfe des Sitzpolsters fehlen. Das Rückenpolster wird über das Sperrholzbrett gelegt und mit Spangen an dem hinteren Stahlrohr befestigt. An der Rückseite befinden sich zwei aufgenähte Taschen zum Verstauen verschiedener Artikel. Die sonst üblichen hölzernen Armlehnen fehlen an diesem Exemplar.
Mit diesem Sessel knüpft Lutz Rudolph an Prinzipien des Bauhauses und der Klassischen Moderne an. In einem Beitrag in der Zeitschrift form+zweck wünscht er sich weitere solche Möbel in Anlehnung an Mart Stam, Le Corbusier und Marcel Breuer. Der Sessel wurde auf der VIII. Kunstausstellung der DDR in Dresden 1977/78 gezeigt. Allerdings wurde er kein Erfolg, überwiegend aufgrund der für den Sessel notwendigen Materialien, die in der DDR nicht in der erforderlichen Stabilität zur Verfügung standen.
Der Sessel wurde in zerlegtem Zustand verkauft und vom Kunden selbst montiert.

Eckdaten

Herstellung:
VEB STIMA Stendal
Gestaltung:
Lutz Rudolph (1936-2011)
Produktionszeit:
ab 1975
Maße:
HxBxT 63 cm x 57 cm x 55 cm

Schlagworte

  • DDR-Design
  • DDR-Produkt
  • Möbel
  • Sessel
  • Sitzmöbel
  • Stahlrohrmöbel
  • 70er
  • 70er/80er
  • beige
  • silber